{Pressereise}

Batzenhäusl & Fischen am Mondsee

Zurück zum Ursprung oder ganz von Anfang an!


Unsere Reise ins Salzkammergut startete in Wien. Nach zwei Drehtagen im Fernsehstudio, für unsere Sendung „Menü für alle Fälle“, einem Tag am Rathausplatz beim Smoothies mixen für Bosch E-Bikes und sehr schönen, aber auch langen Abenden, endlich raus aus Wien. Entschleunigen, am Weg noch via Onlinestream unsere zweite Sendung anschauen, und so  geht es in Richtung Salzkammergut Fischrestaurants, die ich als Genussbotschafterin vertreten darf.. Die Wetterprognose ist mäßig, Regen ist angekündigt. Bei uns überwiegt trotzdem die Vorfreude auf die Region und auf gutes, regionales Essen. Auf das Wiedersehen mit den urigen Wirten – jeder für sich eine Persönlichkeit.

Eigentlich startet unsere Genussreise durch das Salzkammergut am Montag Morgen, aber unmittelbar nach dem Ankommen im jahrhundertealten, gehobenen aber doch bodenständigen Landgasthof Restaurant Batzenhäusl entscheiden wir uns, dass wir uns das Dinner nicht entgehen lassen können. Die Karte und der Inhaber und Koch, Christof Ehart, haben uns innerhalb von Minuten überzeugt, das Genusswochenende schon einen Abend vorher zu starten, um das mit einer Haube ausgezeichnete Lokal gleich von Anfang an voll zu genießen.


„Gehoben, aber nicht abgehoben“


Spätestens als Christof ein paar Minuten nach unserem Eintreffen bei uns am Tisch sitzt, haben wir die Philosophie des gebürtigen Kitzbühlers, der sich ins Salzkammergut, seine Menschen und die Region verliebt hat, verstanden. „Gehoben, aber nicht abgehoben“ lautet das Credo des Spitzenkochs. Moderne Wirtshausküche perfekt umgesetzt, zu fairen Preisen. Nach ein paar Minuten Gespräch haben wir uns längst entschieden, nicht mehr nach Karte zu bestellen, sondern uns nach der Empfehlung des Kochs mit einem Menü aus der Küche überraschen zu lassen. Ich kann jetzt schon vorausschicken, dass diese Entscheidung nicht nur gut gewählt, sondern auch köstlich war.

Die Weinkarte im Batzenhäusl, welches seinen Namen schon seit Jahrhunderten trägt, kommt vom „Batzen“ Geld, das man beim Passieren der Grenze von Salzburg nach Oberösterreich, an der das Batzenhäusl genau liegt, zahlen musste. Selbiges wurde anno dazumal hier in den altehrwürdigen Gebäuden eingehoben. Jedenfalls zurück zum Wein{keller} – dieser beinhaltet mehr als 350 unterschiedliche Köstlichkeiten, die vom passionierten Sommelier empfohlen werden. Der von mir so geschätzte Gelbe Muskateller aus der Südsteiermark ließ nicht lange auf sich warten. Aber zurück zum Menü, von dem ich euch eigentlich erzählen wollte. Eine sehr saisonale, fischlastige Auswahl an Köstlichkeiten {no na ned als Salzkammergut Fischrestaurant} bietet viel Einheimisches, aber auch internationale Klassiker…

Los geht es mit einem Carpaccio vom grünen Spargel mit weißer Spargelmousse, dazu hausgemachtes Brot und Aufstriche.

Ein absolutes Highlight für mich als passionierte Brotbäckerin ist das knusprige Sauerteigbrot mit Nüssen neben einem hausgemachten Baguette, Butter und Topfen-Kräuter-Aufstrich. Ob mir Christof dieses Rezept, an dem er lange getüfftelt hat, jemals verraten wird, ist fraglich. Eine köstliche Kruste, saftig würziger Geschmack und voll mit Nüssen ist es die ideale Basis für ein gelungenes Menü. Ebenso hervorzuheben der zum Salzkammergut passende Salzstein mit dazugehöriger Reibe, eine echte Premiere für uns – so haben wir noch nie gewürzt.

Los geht es – natürlich mit Fisch: Tatar von der hausgebeizten Lachsforelle, Safran-Fenchelsalat und Kaviar Cremé fraiche. Ein Gedicht. Carletto genießt ein Räucherforellenfilet mit Mango, roter Rübe und Pasta. Spätestens nach der Hälfte wird getauscht.

Weiter geht´s mit „Porco Tonnato“ oder in anderen Worten einem rosa Mangaliza Rücken, Thunfischsauce & geräuchertem Seesaiblingsfilet. Auf meiner Seite des Tisches landet eine heimische Boullaibaisse vom Feinsten. Schneller als wir uns versehen, haben wir drei Gänge und drei Fischsorten – alle aus dem Mondsee aus bestem Wildfang – genossen.

Beim Plausch an der Bar zwischen dem Menü lernen wir die Schlossherren, oder auch Nachbarn kennen. Sie sind die  Besitzer des ans Batzenhäusl angrenzenden Krottensees samt eigenem Schloss, die uns versichern, dass wir hier an der richtigen, wenn nicht besten Adresse der Gegend gelandet sind. Das ist auch dem Gastgeber sehr wichtig. Das Batzenhäusl ist Landgasthof und Restaurant zugleich. Sterneküche und gute unkomplizierte Klassiker wie Schnitzerl, Backhendl und Co. sind Christof genauso wichtig und willkommen wie Einheimische oder Gäste.

Für alle, die weniger Zeit haben, liefern Christof und seine Frau Verena, die sich derzeit zusätzlich noch um die beiden kleinen Kinder kümmert, natürlich auch noch etwas: Eine moderne Imbissbude direkt neben dem Batzenhäusl am Krottensee „Ehart – die Fischbar“ liefert allen Durchreisenden schnelle und unkomplizierte Gerichte wie Räucherfische, Fischsuppe, Fischburger – dazu Champagner und vieles mehr.

Aber zurück zu unserem Abendessen: Mein Hauptgang, ein knuspriges Saiblingsfilet mit Bärlauchrisotto und Hollandaise ist mein Lieblingsgang, sodass sich nicht einmal mehr ein Foto für Instagram ausging – so schnell war alles aufgegessen. Lammkronen mit Gemüse und Hollandaise begeistern Carletto auch voll und ganz. Es gibt einfach nichts auszusetzen. Nachdem Carletto seiner Aussage nach „die beste Créme brulée seines Lebens“ mit Rharbarberragout gegessen hat, sitzen wir noch auf ein paar gute Glaserln Wein an der Bar mit Christof zusammen. Der Chef weiß wirklich, wie man ein perfekter Gastgeber ist.


Wildfang am Mondsee …


Wie lange der Abend gedauert hat, merken wir am nächsten Morgen beim köstlichen, auf dem Tisch servierten Frühstück, als es für uns aufs Fischerboot geht. Wildfang ist angesagt. Der passionierte Fischer Franz nimmt uns mit zum Netzfischen am Mondsee. Wir erfahren viel über die Liebe zur Fischerei, das Netzfischen und einen natürlichen und gesunden Umgang mit den Tieren. So sortiert Fischer alle Fische, die nicht groß genug sind oder die er an diesem Tag nicht braucht, wieder aus und sie dürfen zurück in den Mondsee. Wir erfahren, wie man im Einklang mit der Natur fischt, warum ein Fischer nie in den Urlaub fährt und was einen guten Wildfang ausmacht. Die Fische im Batzenhäusl stammen alle aus dieser Fischerei und spätestens, als ich nach dem Fischen den Fang in Form von schmackhaften Aalrutten, Seesaiblingen und – dem Highlight – einem riesigen Hecht bewundern und anheben darf, ziehe ich meinen Hut {ja, ich trage an diesem Tag sogar einen} vor dem Fischer.

Batzenhäusl

Mit vielen Infos, einem Rucksack voll guter Erinnerungen mit dem Fischer und Christof´s Batzenhäusl und begeistert von der Philosophie der Beiden verabschieden wir uns in Richtung Wolfgangsee.

{Dirndl & Hut gefunden bei Edelheiss}

Vielen herzlichen Dank für die schöne Zeit im Batzenhäusl lieber Christof!