{Dieser Dinkel Anbau-Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Recheis}


Eine Frage der Ähre: Dinkel Anbau in der Steiermark


Wunderbare Steiermark – für uns ging es wieder auf in das grüne Herz Österreichs. Dieses Mal dürfen wir einen Blick hinter die Kulissen werfen – und zwar hinter die Kulissen des Dinkelbauernhofs der Familie Pock  und seinem Dinkel Anbau im steirischen Vulkanland. Dort waren wir erst vor kurzem auf Weinreise – dieses Mal dreht sich aber alles um ein wertvolles Korn: den Dinkel.

Bauer Johannes Pock hat vor ein paar Jahren neben seiner klassischen Viehwirtschaft mit Getreideanbau begonnen und setzt dabei auf eine der ältesten, bekannten Getreidesorten der Welt. Das ist Dinkel. Während ich mit Bauer Johannes im „typisch“ steirischen Retro Steyr Traktor an seinen Dinkelfeldern vorbeifahren, plauschen wir über die Getreidesorte, dessen Anbau sich Johannes Pock mit einigen Kollegen verschrieben hat.


Über Dinkel


Dinkel ist eine der ältesten Getreidesorten und war bereits vor einem Jahrtausend als gesundes Lebensmittel bekannt. So nannte die berühmte, historische Nonne und Naturkundlerin Hildegard von Bingen Urdinkel als Heilmittel für verschiedenste Krankheiten. Heute ist Dinkel freilich keine Medizin mehr, enthält aber eine Vielzahl hochwertiger Stoffe im Korn und ist damit eine der wertvollen Urgetreidesorten. Dinkel wurde vielfach in Funden auf Mesopotamien vor dem 7ten Jahrhundert entdeckt und gilt als Kreuzung zwischen Einkorn, Emmer und wilden Gräsern als eine der ersten domestizierten Kulturpflanzen, die wesentlich zur Besiedlung und Niederlassung der Menschen an fixen Orten beitrugen.


Für ein ideales Wachstum


Bauer Johannes Pock erzählt mir, dass er seinen Dinkel hier im steirischen Vulkanland besonders gut anbauen kann. Denn die lehmigen Felder, die in Wechselwirtschaft mit Kürbis, Mais und Dinkel bebaut werden, eignen sich für dafür sehr gut. Auch die klimatischen Bedingungen sind in der Steiermark sehr gut für den Dinkelanbau geeignet. Damit ist der Niederschlag und die dort herrschende Wärme gemeint.

Bei der Wahl der Dinkelsorten ist ihm übrigens besonders wichtig, dass diese nicht nur auf Ertrag gezüchtet werden und oft mit Weizen gekreuzt sind. Der zukunftsorientierte Dinkelbauer hat sich für robuste, winterharte Sorten entschieden, die keine genetischen Weizenanteile enthalten und von Natur aus sehr resistent gegen Krankheiten und Schädlinge sind. So müssen keine oder kaum Pestizide zum Einsatz kommen.


Vom Dinkel Anbau bis zur Ernte


Dinkel ist eine Spelzgetreidesorte, dies bedeutet, dass eine Hülle das Korn umschließt. Sie muss durch Dreschen entfernt werden. Die dafür geeignete Mühle steht in einer riesigen, eigens dafür geschaffenen Halle am Hof von Familie Pock. Dort verarbeitet Johannes nicht nur sein eigenes Getreide, sondern auch das einiger Bauernkollegen aus dem Ort, die sich zu einer Gruppe von Dinkellieferanten zusammengeschlossen hat. Der hochwertige, heimische Dinkel wird dabei ausschließlich an den Kooperationspartner Recheis geliefert woraus das Dinkel-Teigwarensortiment entsteht. Dazu zählen viele verschieden Ausformungen wie die Recheis Klassiker Spaghetti, Penne oder Dralli aber auch Österreich-Lieblinge wie Fleckerl oder Löckchen.


Dinkel – gesundes Korn


Dinkel ist außerdem besonders reich an Ballaststoffen, sehr schmackhaft und besonders gut verdaulich. Er hat einen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt und ist für viele Menschen besser verträglich als klassischer Weizen. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen, denn Bäuerin Caroline lädt mich in die Küche ein – nunja natürlich um Nudeln zu kochen. „Wir sagen Nudeln und nicht Pasta“, meint sie schmunzelnd und ist sehr stolz als einer der wenigen, österreichischen Dinkelbauern ihr hochwertiges Korn an Recheis liefern zu dürfen. Das ist schon toll, wenn man weiß, dass man die Nudeln die man isst, selbst angebaut hat, schwärmt sie von der positiven Partnerschaft mit dem Tiroler Nudelhersteller. Wir kochen daneben Penne, die sie mit ihrem hausgemachten Bärlauch-Kürbiskernpesto verfeinert. Etwas Parmesan und frisch geröstete Kürbiskerne und fertig. Außerdem gibt es herrlich cremige Dinkel Spaghetti mit Gorgonzola und Spinat – Rezept verraten wir weiter unten. Den Nudelteller genießen wir dann am Hof, wo wir erfahren, dass auch die nächste Generation begeistert am Betrieb mithilft. Sie erzählt mir auch, dass der Getreideanbau nur durch die ganze Familie so betrieben werden kann. Daher packen auch die Großeltern fleißig mitan. Die stressigste Zeit ist die Saat im Herbst und die Ernte im Hochsommer, da müssen alle mithelfen, das klappt aber gut – bei 8 Traktoren auch nötig – erzählt mir der Junior ganz stolz.

Nach dem Essen machen wir uns nochmals zu Fuß auf den Weg zum Feld, um ein paar Aufnahmen zu machen, bevor wir den Tag bei einer steirischen Jause am Hof ausklingen lassen.

Vielen herzlichen Dank an Familie Pock für den schönen und entspannten Tag und die tollen Eindrücke. Rezeptideen mit Dinkel gibt von uns hier. Und hier von Recheis.


Dinkel Spaghetti mit Gorgonzola & Spinat


4 Portionen | 20 Minuten

Zutaten

400 g Recheis Dinkel Spaghetti

350 ml Schlagobers

200 g Gorgonzola

1 Chilischote {getrocknet}

25 g Parmesan {fein gerieben}

2 EL Zitronensaft

Salz & Pfeffer

150 g frischer Spinat

1 Bund Rucola

Pinienkerne zum Verfeinern

Zubereitung

Die Nudel nach Packungsanleitung in gesalzenem Wasser bissfest kochen.

Den Schlag aufkochen und den Gorgonzola darin schmelzen. Parmesan unterrühren und mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Die Dinkel Spaghetti unterheben. Den frischen Spinat dazugeben und gut umrühren.

Mit Pinienkernen und frischem Rucola garniert servieren.