Das vergangene Wochenende haben wir an einem der schönsten Plätze im historischen Salzburg mit tollem Essen genossen. Das HOTEL GOLDENER HIRSCH, zentral gelegen in der Innenstadt, mitten in der Salzburger Getreidegasse teilt sich das Hotel auf drei Häuser auf. Das spiegelt auch die Geschichte der besonderen Unterkunft, die im Jahr 1939 von Gräfin Walderdorff übernommen wurde. Mit dem erklärten Ziel das Haus als Nummer eins Adresse für Festspielgäste und Aristokraten in Salzburg zu etablieren begann Sie mit 10 Zimmern und erweiterte das Haus Stück für Stück auf die heutigen 70 Zimmer. Nach wie vor ist der besondere Stil der Gräfin, der sich durch eine Mischung aus österreichischen Möbeln, Antiquitäten und den traditionellen Gemäuern des Hauses auszeichnet, unverändert auffindbar. Dass das Haus eine Vielzahl an Stammgästen zählt, die zum Teil mehrmals pro Jahr wiederkommen, wie uns Herr Josef, der Commi de Rang verraten hat, verwundert mich bei Service und Ambiente nicht. Die sitzen dann im Restaurant sogar auf „ihren“ persönlichen Tischen. Im Goldenen Hirsch haben nicht nur die Gemäuer (erbaut 1407), Gäste (die Listen an Aristokraten und internationalen Stars die das Haus besucht haben oder regelmäßig beehren ist lang und sehr klangvoll) und die im Sternerestaurant servierten Gerichte eine Geschichte, sondern sogar der Hauscocktail namens Susanne hat eine reale Namenspatronin.

Die „Susanne“ entstand folgendermaßen. Ein junges Mädchen namens Susanne war seit ihren jungen Jahren mit ihren Eltern Stammgast im Goldenen Hirsch. Da sie keine Lust hatte mit ihren Eltern die Festspiele zu besuchen verbrachte sie die Zeit wartend an der Bar und trank Orangensaft. Susanne wurde älter, so wurde ihr Orangensaft mit etwas Campari und feinstem Cassislikör verfeinert. Mit Susannes Volljährigkeit wurde ein Schluck Wodka hinzugefügt. Das intensivrote Getränk wurde noch mit etwas Tonic für einen spritzig-leichten Geschmack verfeinert. Seit Placido Domingo die Köstlichkeit noch mit einem Spritzer frischen Zitronensaft veredeln ließ, wird „die Susanne“ als besonderer Hauscocktail des Goldenen Hirsch täglich oftmals genossen. Die Namenspatronin genießt „ihren“ Cocktail noch heute.

Im Goldenen Hirsch fühlt man sich nicht nur als Gast, sondern als Freund des Hauses. Die besonders freundlichen und serviceorientierten Mitarbeiter zeichnen sich durch ihr feinstes Gespür für die Wünsche der Gäste aus. Sie leben den Zauber von vergangenen Zeiten und schaffen es mit ihrer besonderen Art die Gäste nicht als Fremde sondern als gute Freunde des Hauses zu behandeln. Gepflogenheiten und Traditionen werden Jahrzehnt für Jahrzehnt von den langjährigen Mitarbeitern weitergegeben wodurch eine gelungene Mischung als Alt und Neu entsteht. So vereint das Hotel alle Elemente eines modernen, luxuriösen Hauses mit der besonderen Etikette der gehobenen Hotellerie und österreichischen Geschichte. Mir ist es bis jetzt noch ein Rätsel wie ein funktionierendes Wlan Netzwerk in den alten Gemäuern installiert werden konnte. Diese Mischung macht das Haus zur klangvollen Nummer Eins Adresse in Salzburg, die unumgänglich mit den Salzburger Festspielen, deren Gästen und Stars verbunden ist. Dies liegt nicht nur an der unmittelbaren Nähe zum Salzburger Festspielhaus, sondern vielmehr am besonderen Flair des Hauses. Man fühlt sich doch gleich nochmals um ein ganzes Stück besonderer wenn man in einem Zimmer nächtigt wo schon die gesamte Elite der Festspielprominenz genächtigt hat.

Schon beim Frühstück darf ein feines Glas Champagner (eigene Cuvée Abfüllung für das Hotel) mit einem traditionellen Eiergericht und vielen Leckereien vom Buffet genossen werden. Gespeist wird von den eigens für das Hotel kreierten Gmundner Keramik Tellern die das Emblem des Hauses zieren.

Nach einem Tag in der Stadt oder einer „Susanne“ an der Bar haben wir in den preisgekrönten Gewölben des Restaurants Goldener Hirsch folgende Köstlichkeiten genossen.

Los ging es mit einem Steirischen Vogerlsalat mit Croutons und Ziegenfrischkäsekugeln.

Weiter ging es mit einer feinen Pastinakenschaumsuppe, die ich selbst erst vor kurzem gekocht habe.

Mein  kunspriges Zanderfilet auf einem cremigen Spinat-Safran-Risotto an Miesmuscheln und Champagnersauce war mein persönliches Highlight des Abends. Die alternative Variante zu meinem Fisch-Hauptgang war: Gebratener Kalbstafelspitz mit Schnittlauchsauce, Rahmgurken und Kartoffelpüree.

Den runden Abschluss des Menüs bildeten die klassichen Salzburger Nockerln. Sie spiegeln mit ihren vier Hauben die Qualität des Hauses im wahrsten Sinne des Wortes wieder. Gereicht werden diese mit einem feinen Preiselbeerschaum (geschlagenes Obers mit Preiselbeeren).

Außerdem haben wir uns noch die schokoladige Sünde „Rigo Jansci„, einen zweilagigen Schokoladenkuchen mit feiner Schokoladencremefüllung, gegönnt.

Dass zu jedem Gang die feinsten Weine persönlich von Herrn Josef, dem langjährigen Commi de Rang, gereicht werden versteht sich von selbst, muss aber schon aufgrund der Freundlichkeit und den erlesenen Tropfen die uns kredenzt wurden, erwähnt werden.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass der Goldene Hirsch nicht umsonst „vergoldet“ ist. Das Emblem des Hauses steht weit über die österreichischen Grenzen hinaus für die unschätzbare und feine Qualität eines geschichtsträchtigen und persönlich geführten Hotels. Hier hat man das Gefühl, dass die Gräfin persönlich posthum noch die Tischdecken perfekt zieht und ihren Blick zufrieden auf die glücklichen Gäste wirft. Beim nächsten Salzburg Besuch kommen wir sicher zumindest auf eine Susanne wieder.

.s. cookingCatrin