Eine besondere Region, Bärlauch klauben an einem der schönsten Plätze Österreichs und genießen mitten in Altaussee. Vor zwei Wochen waren wir unterwegs im Salzkammergut. Als Botschafterin der „Salzkammergut Fischrestaurants“ habe ich die schönsten Spots und köstlichsten Plätze der Region besucht. Begleitet uns in die Villa Salis nach Altaussee.

Villa Salis in Altaussee

Ein Teil unserer Reise führte uns in den Luftkurort Altaussee. Die Altausseer Region, die für ihre traditionsbehafteten Einwohner, sagenumwogenen Seen und die massiven Berge sowie den Salzabbau und den Kirtag berühmt ist, hat es uns angetan. Mitten im Ort Altaussee steht seit vielen, vielen Jahren die Villa Salis. Das traditionsreiche Haus, welches auch über Gästezimmer verfügt, haben wir zum Mittagessen besucht. In der traditionell-gemütlich eingerichteten Gaststube des Restaurant Berndl findet man zahlreiche „Krickerln“, einen Kachelofen und ausreichend Sitzplätze, die vor allem Wochenends bis auf den letzten Platz besetzt sind, erzählt uns die Wirtin und Inhaberin Marianne Görtz. Bevor wir dort gemütlich zu Mittag essen, geht es für uns aber noch „in die Kräuter“.

Bärlauch & Frühlingskräuter mit der Kräuterexpertin

An diesem wunderschönen Frühlingstag haben wir den letzten Bärlauch der Saison mit einer ganz besonderen Auseerin, treffender wäre wohl Urgestein, geklaubt (gepflückt).  Die Autorin des Buches Hausmittel und Heilkräuter im Jahreslauf ist nicht nur mit der Besitzerin der Villa Salis, Marianne Görtz verwandt, sie ist auch eine echt „wilde Henn“. Mit über 80 Jahren geht sie noch über fünfzigmal im Winter Skifahren auf den nahe gelegenen Loser, fährt mit dem Fahrrad nach Ischl und geht natürlich Kräuter klauben und erkundet nach wie vor die Natur. Angeeignet hat sich Hanni Reichenvater ihr Wissen über die Jahre, als sie Altausseer Gästen ihre Heimat mit Führungen durch die Natur und um den See nähergebracht hat.

Eine Wiese an Bärlauch in Altaussee

Die rüstige Pensionistin zeigt uns ihren schönsten Platz zum Bärlauchklauben. Und dieser hat es wahrlich in sich! Ein in voller Blüte stehender Baum und darunter ein riesiges Feld Bärlauch. Beim Pflücken des wilden Knoblauchs bringt mir die Kräuterexpertin so einiges über das Kraut bei. Ich lerne, dass die Bärlauchblüten genießbar sind, aber der Bärlauch selbst idealerweise genossen wird, wenn er noch nicht blüht. Ist er in voller Blüte, hat die Pflanze ihre Kraft verloren. Dafür könne man die Bärlauchknospen, wenn diese noch geschlossen sind, in einem Sud aus Essig und Öl einlegen. Das sind dann eine Art Alpen-Kapern. Spannend.

Unzählige Bienen summen um den Baum herum, der See ist von der Höhenlage aus bestens zu sehen und wir spazieren plaudernd mit Hanni über die Felder. Sie erzählt von ihrer Kindheit im Krieg in Altaussee, über die Kräuter die gerade blühen und witzelt dazwischen jugendlich. Ein toller Nachmittag für mich! Am Rückweg zeigt sie mir dann noch ihr Buch und schlägt statt kaufen einen Tausch vor – unter Autorinnen meint sei. Selbstverständlich. Mein persönlich signiertes Exemplar (danke Hanni für den Plauderer ebenso) steht schon zu Hause in der Kochbuchbibliothek.

Mit den frischen Kräutern geht es zurück ins Restaurant, genauer gesagt ins zum Haus gehörende Restaurant Berndl. Dort warten Marianne Görtz und der Chefkoch auf uns. Wir werfen einen Blick in die Küche und verarbeiten die frischen Frühlingskräuter und den Bärlauch. Es gibt Bärlauchrisotto mit einem fangfrischen Saibling aus dem Altausseer See – natürlich ein Wildfang. Was für eine Frage für die ehemalige Obmännin der Salzkammergut Fischrestaurants , zu denen heute 22 Betriebe zählen. Sie erzählt uns von der Gründung, von der Idee zum Verein, vom eigenen Fischrestaurant-Wein und vieles mehr.

Salzkammergut Fischrestaurants

Seit 24 Jahren gibt es diese einzigartige kulinarische Kooperation, die sich über alle drei Bundesländer des Salzkammerguts erstreckt. Zweiundzwanzig engagierte Gastronomen haben sich ganz der Zubereitung von Fischspezialitäten aus den glasklaren Gewässern des Salzkammergutes verschrieben. Reinanken, Saiblinge, Forellen & Co gedeihen hier besonders gut, denn alle 78 Seen des Salzkammergutes haben Trinkwasserqualität. Die Fischrestaurants sehen sich selbst als Botschafter der heimischen Fische und sorgen für wohlschmeckende Fischgerichte und kulinarische Spezialitäten der Region.

Erlebnis Fisch & Fischrestaurants

Doch es bleibt nicht bei Kochen und Küche, sondern die Wirte der Salzkammergut Fischrestaurants bieten auch Kochkurse, Fliegenfischen und eigene Produkte an.  Hier erfährt man nicht nur Wissenswertes über Fisch, sondern erhält auch viele Tipps und Tricks zur Zubereitung. Als die Wirtin soviel über den Verein erzählt und uns an ihren Erinnerungen an die Anfänge teilhaben lässt, bin ich gleich noch stolzer, Botschafterin dieser Vereinigung sein zu dürfen. Aber zurück zum eigentlich Grund warum wir da sind – natürlich zum Essen und Genießen.

Fischgerichte im Restaurant Berndl

Für Carletto gibt es das frisch zubereitete Risotto (die schöne Farbe kommt von hausgemachten Bärlauchöl), ich entscheide mich  für einen Frühlingssalat mit knusprig gebackenen Saiblingsfilets. Dazu ein Glas Salzkammergut Fischrestaurants Wein, ein Grüner Veltliner. Der Geheimtipp ist das Wälzen der Fischfilets in Maisstärke, das macht die gebackenen Filets so knusprig, verrät mir der Chefkoch. Danke für den Tipp, das wird ausprobiert. Wir bleiben noch einige Zeit sitzen, reden über das Leben in Altaussee, den Tourismus und über die Philosophie der Wirtin, ganzjährig geöffnet zu haben. Man muss für seine Gäste da sein, meint sie, und immer ein verlässlicher Gastgeber sein – wir geben ihr Recht!

Mit vielen positiven Erinnerungen und einem tollen Kräuterbuch geht es für uns weiter über den Pötschen raus aus dem Ausseerland zum nächsten See – seid gespannt!

Vielen Dank an die Marianne Görtz für die schönen Stunden mit Hanni und die gute Bewirtung, wir werden sie lange in Erinnerung behalten.

{Dirndl}: gefunden bei: Edelheiss Trachten}

Altausseer See