{Pressereise}


Bodenständig, traditionell und modern im Postillon


Guten Morgen im Gasthof zur Post St. Gilgen. Wenn ich einmal freiwillig in der Früh um sechs Uhr aufstehe um den Sonnenaufgang zu genießen, nunja da muss das Zimmer schon etwas ganz Besonderes sein. Das war es auch. Denn der Ausblick im Top-Modernen Rooftopf Zimmer mit freistehender Badewanne und riesigem Balkon mit Ausblick über den Wolfgangsee, die Zwölferhornbahn im Retrostil und die Kluft zwischen Berg und See ist einfach unglaublich beeindruckend und mindestens so toll wie die Sympathie der Gastgeber im Gasthof zur Post St. Gilgen.


Ein Haus mit Geschichte


Das Haus ist eigentlich alles andere als top-modern {also was seine Geschichte betrifft}. Der Gasthof zur Post St. Gilgen ist teilweise fast 600 Jahre alt. An der Außenfassade erkennt man die Geschichte des Gebäudes und die Zeiten die an ihm vorübergegangen sind. Besonders beeindruckend ist die mächtige, traditionell belassene Fasse mit dem 12 Meter langen Wandbild, das mittelalterliche Jagd- und Reiter Szenen zeigt.

Wie sein Name schon verrät war das heutige 4 Sterne Hotel früher einmal eine Poststation und wurde später zu einer Gastwirtschaft umgebaut. Einzelne Teile dieser Zeit sind heute noch erkennbar. Die neuen Bereiche des Gasthof zur Post St. Gilgen sind Modern gebaut worden. Somit ist der Bogen zwischen Tradition und Moderne sehr gut gelungen und beeindruckt uns sehr.


Highlight: der Weinkeller


Im Weinkeller lagern nicht nur einige gute Tropfen, sondern auch der ehemalige Steinkeller selbst ist eine Besonderheit. Beim Betreten muss man den Kopf ordentlich einziehen um sich nicht zu stoßen. Ist man aber einmal im Inneren angekommen will man, ohne Weinglas, nicht mehr raus. Diesen Anblick genießen wir besonders.

Wenn man den Keller dann aber gezwungenermaßen auch wieder verlassen muss, kann man sich auf der herrlichen mit Laub überwachsenen Terrasse ein wenig entspannen. Dort sitzt man praktischerweise gleich mitten in St. Gilgen im Ort. Bevor wir uns aber einem gemütlichen Glas widmen drehen wir mit den Wirtsläuten eine Runde in St. Gilgen und besuchen zwei Ihrer Lieferanten im Ort.


Da kommts her… unterwegs auf den Spuren der Produzenten


Wir besuchen die Ziegenkäsebäuerin und es wird hochprozentig!

Die Chefleute des Gasthof zur Post St. Gilgen, Katharina und Norbert begleiten uns auf dem weg zu ihren lokalen Lieferanten. Für den ersten Stop geht’s zum Leitnerbauer“. Bergaufwärts besuchen wir die Ziegenkäsebäuerin Barbara, die den Gasthof zur Post St. Gilgen mit Ziegenfrischkäse, Ziegencamembert und allerlei regionalen Käseprodukten versorgt. Minuten später finden wir uns nicht nur im Stall, sondern auch gleich mitten in der Ziegenherde wieder. Es ist ein toller Betrieb der, wie wir feststellen konnten, freche kleine Ziegen beherbergt.

Der Hof ist wirklich einzigartig und äußerst sauber. So einen sauberen Hof haben wir wirklich lange nicht gesehen. Die Ziegen sind rundum glücklich, auch wenn sie täglich ausbüchsen. Eigentlich wäre der Stall offen und nur durch ein Netz von draußen getrennt.  Aufmachen ist aber eher keine gute Idee wie wir erfahren.  Es sei denn man will die Herde im ganzen Dorf suchen müssen.

Der Beweis dafür dass die Ziegen frech sind folgt eine Minute später als zwei Ziegendamen aus dem Stall entkommen und an meiner Dirndlschürze knabbern. Neben zahlreichen weiteren Tieren {wie Hund, Gänsen und sogar einer „Hauskrähe“} betreibt die Familie „neben“ dem Bauernhof auch eine Schnapsbrennerei.

 


Die Schnapsbrennerei


Ein Raum voller haus-gebrannter Schnäpse und Liköre lädt zum Kosten ein und wir lassen uns natürlich nicht zweimal bitten. Carletto entscheidet sich natürlich 😉 für ein Zirberl während ich einen Dirndllikör probiere. Ist im traditionellen cookingCatrin Outfit, dem Dirndl, jawohl Pflicht.

Dazu sei gesagt, dass das Dirndl hier nichts mit dem Kleidungsstück zu tun hat. Dirndl in Oberösterreich und Niederösterreich der Dialektausdruck für Kornelkirsche ist. Bei einem Schnapserl bleibt es nur bei mir, die Herren kosten sich währenddessen genüsslich durch die Brände. Ich warte lieber auf ein Stückerl vom Ziegencambenbert, denn jeder der mich kennt weiß, dass ich ein echter Käsefreak bin.

Bevor es zur Verkostung am Leitnerhof geht zeigt uns Barbara aber noch wie sie den Käse herstellt. Das ist echte Handarbeit. Milch aufkochen, Lab zusetzen. Die gestockte Milch mit der Käseharfe schneiden, und anschließend per Hand abschöpfen. Das macht sie täglich und versorgt so einige ausgewählt Betriebe in der Region, ihren Hofladen und natürlich die eigene Familie. Barbara – danke für den tollen Einblick in deinen Betrieb – du bist eine echte Powerfrau und deine Ziegen sind jeden Besuch wert.

Tipp für alle Wolfgangsee-Urlauber. Hier kann auch Brettljause abgeholt werden. Und das Schnapserl gibt es nach der Jause gleich dazu!


Es geht hochprozentig weiter!


Nur ein paar Häuserln weiter bleiben wir bei einem Haus stehen. Dem Primushäusl. Das klingt jetzt nach einem kleinen Häuschen. Das stimmt aber nicht. Vielmehr ist es, wie alles hier so haben wir den Eindruck, ein uriger, aber top-moderner und wahnsinnig sympathischer Betrieb. Das Motto hier lautet: Qualität statt Masse und der bewusste Genuss der mit einem echten Stück Lebensqualität verbunden ist. Einfach Echt Salzkammergut.

Der Schnapsbrenner schreibt über sich selbst: „Aus tiefstem Respekt vor unserer Natur und der rustikalen und doch herzlichen Wesensart unserer Heimat, dem Salzkammergut, bringen wir seit Jahrzehnten Destillate mit ebenso viel Charakter hervor.“ Genau dieses Gefühl haben wir auch als wir hinkommen.


Hier geht´s erdig zu!


Als wir dann in den Verkostungsraum kommen traue ich meinen Augen nicht, eine derartige Vielzahl an Schnäpsen, Likören und Bränden habe ich selten, nein noch nie, gesehen. Es sind alleine 40 Sorten Edelbrand. Natürlich wird auch gekostet. Während die Herren über Gin und Whisky philosophieren, {Carletto ist ja seines Glaubens Experte seit er in Penderyn in Wales war} blieben wir Damen beim Schnapserl.

Also für mich dann bitte die ganz verweichlichten Sorten wie Vanille {ein Traum, sage ich euch} und sogar Kaffeeschnaps {gebrannt aus echtem Kaffee}. Hier weiß jemand was er tut, schätzt die Region, seine Mitmenschen und sein Produkt wert. Eine tolle Haltung! Bei dem Proviant den wir an Board haben werden wir uns noch lange an diesen Ausflug erinnern.


Zurück in „die Post“


Jetzt aber zurück in „die Post“, denn so ein schönes Zimmer will genossen werden. Wir wünschen uns einen Aperitif auf der Terrasse einzunehmen. Gesagt, getan. Wirt Norbert bringt uns hausgemachte Chips mit Lachsforellentartar, wir trinken herrlichsten Muskateller, die Sonne strahlt uns entgegen und dann kann ich wirklich nur sagen wir haben den besten Job der Welt! Doch natürlich ist das jetzt nicht mehr Arbeit. Nein das ist Genuss pur.


Herzliche Menschen


Ein Grund warum wir so gerne auf kulinarischen Reisen gehen, sind die Menschen die wir treffen dürfen. Auch Katharina und Norbert sind herzlich und wir plauschen gemeinsam. Sie erzählen uns wie es dazu kam, dass sie das Haus 2004 gekauft und mit Bedacht auf dessen Geschichte und Grundsubstanz renoviert haben. Danach geht es aber ab in die Laube. Norbert geht für uns kochen. Natürlich gibt es im Salzkammergut Fischrestaurant Fisch en mas.


Abendessen im Gasthof zur Post St. Gilgen


Auf der Karte stehen viele Fischgerichte, heimische Klassiker und Delikates. Am Tisch landet ein Hirschcarpaccio, der Wolfgangsee Reinanken-Roller mit hausgemachter Gemüse-Mayo, der Aberseer Schafskäse im Speckmantel mit Salatgarnitur und mein persönlicher Favorit: die Tomaten-Avocado-Ceviche mit gegrillter Jakobsmuschel {das ist ja sowas von nach meinem Geschmack}.

Im Hauptgang teilen wir uns einen Saibling im Ganzen mit Petersil-Kartoffeln und Salat. Dieser ist von Chef Norbert persönlich exzellent zubereitet. Ich traue mich zu behaupten dass das der Lieblingsgang war. Der Wildfang von Fischer Nik vom Fischergartl schmeckt einfach wunderbar. Zum Abschluss gibt es einen luftigen Kaiserschmarren und ein Eisl-Eis dazu. In letzteres – vor allem in die Sorte Mohn habe ich mich ja schon beim letzten Aufenthalt im Salzkammergut im vorigen Jahr verliebt.


Highlights im Hotel Gasthof zur Post St. Gilgen


  • beeindruckende Weinkeller
  • herrlicher Gastgarten mitten im Ort – da muss man einfach gesessen und gegessen haben – die Laube lädt zum Verweilen ein
  • Rooftop mit Ausblick auf den Wolfgangsee
  • Mischen von uriger Karte und kochen vom Chef persönlich auf Top Niveau
  • gelungene Mischung aus Tradition und Moderne im gesamten Haus
  • coole „Maxi-Bars“ im Gang zum Selbstbedienen. Dort stehen Kühlschränke mit Wein, Snacks und Co. zum Naschen. Alles heimische, herrliche Weine. Finden wir richtig top!

Wir plauschen noch lange auf der lauen Terrasse und lassen den herrlichen Tag und das gute Essen ausklingen bevor wir uns auf den nächsten Tag freuen. Denn morgen geht es für uns bereits ganz Früh am Tag raus zum Fischen. Dazu aber mehr im nächsten Bericht.

Vielen herzlichen Dank Norbert und Katharina für die schöne Zeit bei euch und die tollen Gespräche – wir wünschen euch alles Gute für euer nächstes Projekt. Was das Wolferl ist und was es dort gibt? Ab zum Gasthof zur Post St. Gilgen und selbst herausfinden 😉